Brauchen wir Stadtteilgesundheitszentren?

Mi 6. Dezember 2023

19:00 Uhr

Mit Nadja Rakowitz

Kategorie:Vortrag + Diskussion
Raum:Studio 108
Ende: Mi 6. Dezember 2023 21:00
Brauchen wir Stadtteilgesundheitszentren?

Spätestens seitdem klar ist, dass die Landesregierung mit der neuen Krankenhausplanung eine erhebliche Verschiebung der stationären Gesundheitsversorgung in den ambulanten Bereich forcieren möchte (mit dem Ziel eines Abbaus von 18000 Betten bis 2030), müssen wir die ambulante Versorgung völlig neu denken.

Auf eine derartige Ambulantisierung ist die aktuelle Gesundheitsversorgung überhaupt nicht vorbereitet – derzeit gibt es keine angemessene 24*7 Versorgung, die dazu nötig wäre. Darüber hinaus sind in „normalen“ Praxen niedergelassener Ärzt*innen vielfach keine Termine mehr zu bekommen – bei Fachärzt*innen kann die Wartezeit für gesetzlich Versicherte bis zu einem halben Jahr andauern.

Wir brauchen also dringend ein Umsteuern und neue Lösungen. Das ist auch insofern dringlich, weil in der derzeitigen Konzeption der Gesundheitsversorgung praktisch kein ganzheitlicher Ansatz vorhanden ist. Krankheit hat nicht nur medizinische sondern häufig auch soziale Ursachen und wir brauchen endlich eine Lösung, die den verschiedenen Ursachen Rechnung trägt.

Stadtteilgesundheitszentren könnten eine Antwort auf die geschilderten Probleme sein. Wie hoch der Handlungsbedarf ist wird noch aus einer anderen Entwicklung deutlich: Derzeit breiten sich auch im ambulanten Bereich zunehmend Spekulant*innen und Finanzinvestor*innen aus, die in medizinischen Versorgungszentren eine neue Rendite-Quelle entdeckt haben.

Neben unserem Bündnis für ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen gibt es weitere Initiativen in Bochum, die sich für eine andere Form ambulanter Versorgung einsetzen*. Wir wollen gemeinsam auf der Veranstaltung am 6. Dezember im Bahnhof Langendreer über Notwendigkeit und Chancen diskutieren. Hierfür haben wir eine kompetente Referentin eingeladen:

Nadja Rakowitz ist Mitglied der demokratischen Ärztinnen und Ärzte und hat intensiv zu der ambulanten Versorgung im deutschen Gesundheitswesen gearbeitet. Sie wird eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation machen und erläutern, warum wir andere Lösungen wie beispielsweise Stadtteilgesundheitszentren brauchen.

* Das Kollektiv für ein Stadtteilgesundheitszentrum wird die Vision ihres Projektes vorstellen.

Gemeinsame Veranstaltung von Bochumer Bündnis für ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen, Kollektiv für ein Stadtteilgesundheitszentrum und Rosa Luxemburg Stiftung

Eintritt frei

  • Bahnhof Langendreer
  • Wallbaumweg 108
  • 44894 Bochum
  • Tel 0234 / 687 16 10
  • info@bahnhof-langendreer.de