12:00 Uhr | Einlass 11:45 Uhr | |
Bahnhof Langendreer | Studio 108 | |
Veranstaltungsende 17:00 |
Eintritt frei
Der israelisch-palästinensische Konflikt berührt uns auf vielen Ebenen: Wir hören über ihn in den Nachrichten, er tangiert uns bei der Arbeit und er steht im Fokus zahlreicher Demonstrationen sowie politischer Diskussionsveranstaltungen. Darüber hinaus begegnet uns der Konflikt bei der Auseinandersetzung mit der familiären Geschichte, der eigenen Biografie oder der von Freund:innen. Aus diesen Gründen werden wir uns intensiv mit den aktuellen Ereignissen beschäftigen.
Dieses Seminar verfolgt im ersten Teil das Ziel, einen Überblick zur Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts zu ermöglichen. Dabei wird auf zahlreiche Karten und Originaltexte der wichtigsten Verträge und Erklärungen zurückgegriffen. Die oft divergierenden israelischen und palästinensischen Narrative zu zentralen Ereignissen wie etwa das Jahr 1948 ("Unabhängigkeit" vs. "Nakba") werden ausführlich behandelt, um die unterschiedlichen Perspektiven auf den israelisch-palästinensischen Konflikt besser nachvollziehen zu können.
Im zweiten Teil liegt der Fokus auf den Realitäten und Diskursen der Gegenwart. Wo stehen wir im Nahostkonflikt? Wie gestalten sich die Lebensrealitäten zwischen Mittelmeer und Jordan? Was sind die dominanten Strategien der Konfliktbearbeitung? Mit welchen Frames betrachtet die Zivilgesellschaften den Konflikt? Und was hat sich auf der regionalen Ebene in den letzten Jahren verändert? Auf aktuelle Kontroversen wie zum Beispiel um die "BDS-Bewegung" oder die Bezeichnung Israels als "Apartheid-Staat" wird dabei eingegangen.
Im dritten Teil wollen wir in der Gruppe reflektieren, wie sich der Konflikt auf die eigene Realität auswirkt. Anhand konkreter Beispiele wollen wir der Frage nachgehen, wann der Konflikt Arbeit und/oder Privatleben erreicht. Wir wollen diskutieren, wie wir mit vermeintlich unvereinbaren Sichtweisen umgehen und unterschiedliche Narrative anerkennen können, ohne die eigenen Überzeugungen aufgeben zu müssen.
Christoph Dinkelaker ist studierter Islam-, Politik- und Geschichtswissenschaftler mit Fokus auf Westasien. Der Mitgründer von Alsharq - heute dis:orient - war zwischen 2011 und 2014 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Willy-Brandt-Zentrum in Jerusalem tätig, anschließend arbeitete er in Israel & Palästina als Journalist. In Berlin arbeitet er als Geschäftsführer für Alsharq, einem Anbieter politischer Studienreisen sowie Bildungsangeboten. Dinkelaker hält regelmäßig Vorträge zur Geschichte und Gegenwart der Levante-Region, moderiert Veranstaltungen und leitet Bildungsseminare zu Themen, die Westasien und Europa verbinden.
Die Veranstaltung findet im Kooperation mit der vhs Bochum und die Rosa-Luxemburg-Stiftung-NRW statt.
Die Veranstaltung ist entgeltfrei; wir bitten jedoch um vorherige Anmeldung über die Webseite der vhs Bochum (ab August).
Foto credit: Doris Boberg (alsharq)
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