Kassandra entstand Anfang der 1980er Jahre vor dem Hintergrund des atomaren Wettrüstens der Großmächte, gegen das auch in unserem Land eine breite Friedensbewegung entstand. Nach seinem Erscheinen wurde die Neudeutung des Mythos in der BRD schnell ein Bestseller, in dem sich viele Leserinnen (und Leser) wiederfanden.

Die Frankfurter Rundschau schrieb damals: "Christa Wolfs Kassandra, als Figur zwischen den Fronten, der untergehenden eigenen Kultur und der Utopie der Wahrheit, ist so aktuell, weil der Krieg, vor dem sie damals warnte, es heute nicht mehr ist.“

Die Bühnenfassung des Theater Gegendruck beruht auf einer Hörspielbearbeitung von Gerhard Wolf. Drei Schauspielerinnen erzählen die Geschichte einer Frau, die sieht (und ausspricht), was alle sehen könnten, und damit zur Außenseiterin und Ausgestoßenen wird. "Lasst euch nicht von den eignen täuschen.“ Kassandra von Christa Wolf ist bis heute ein überzeugendes Plädoyer für Frieden und Gleichberechtigung.

Eine Produktion von Theater Gegendruck mit Julia Molero Azara, Alina Stöteknuel und Isabel Wrobel
Regie: Johannes Thorbecke Ausstattung: Regine Thorbecke Musik: Moritz Thorbecke Licht: Klaus Kotsch Ton: Detlev Clajus Souffleuse: Melanie Hippe
Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-Gmbh