Mutmuskel-Training #5

Mi 16. März 2022

18:00 Uhr

raus aus der

Sprachlosigkeit

Kategorie:Seminar
Raum:Raum 6
Ende: Mi 16. März 2022 21:00
Mutmuskel-Training #5 | Wege abseits der Konfrontation

Mut und Zivilcourage sind keine angeborenen Eigenschaften. Es handelt sich vielmehr um erlernbare Fähigkeiten. Das ist die gute Nachricht. Das weniger Erfreuliche daran: Es braucht immer wieder bewusste Entscheidungen und Übung, um sich im Zweifelsfall für die eigenen Werte zu entscheiden. Fast wie beim Muskeltraining.

Der Fokus des fünften Mutmuskel-Trainings: Wege abseits der Konfrontation. Wie kann Auseinandersetzung aussehen, die ohne Gut & Böse auskommt? Wie kann ich jemandem, der anders handelt, als ich es will, mit Empathie begegnen? Wie kann ich Irritation als deeskalierendes Mittel einsetzen? Und welche Bedingungen müssen dafür geschaffen sein?

Diese Fragen stellen sich nicht nur, aber besonders dann, wenn wir z.B. mit der*dem Aggressor*in in Verbindung stehen – als Arbeitskolleg*in, als Angehörige*r, usw. oder, wenn bseipielsweise in der Bahn jemand ziellos rumpöbelt, etc. Verbindender Kontakt erhöht die Bereitschaft, zuzuhören mehr als eine offene Konfrontation. Doch hierzu müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Welche das sind und wie ein solcher Kontakt funktionieren kann, ohne die eigenen Bedürfnisse und Werte aufzugeben, werden wir in diesem Kurzworkshop sehr alltagsnah kennen lernen.

 

Zur Workshopreihe:

Der blöde Spruch im Freundeskreis, der nicht-böse-gemeinte Witz während der Familienfeier, die Grenzüberschreitung am Arbeitsplatz, die Pöbelei, der körperliche Angriff in der U-Bahn…

Wir alle werden fast täglich Zeug*innen kleinerer oder größerer Formen von Gewalt und Diskriminierung. Viele von uns wünschen sich in solchen Momenten ein couragiertes Eingreifen. und reagieren mit Empörung und Fassungslosigkeit, wenn wir Bilder in den Nachrichten sehen, in denen Menschen nicht einschreiten. Aber wenn wir ehrlich sind: Mindestens genau so vielen von uns stockt erstmal der Atem, wenn wir selbst als Zeug*innen des Geschehens involviert sind. Angst, Scham, Ohnmacht und Wut stellen sich uns in den Weg und der entscheidende Schritt in Richtung Handeln bleibt oft aus.

In acht verschiedenen Kurz-Workshops geht es ab November jeden dritten Mittwoch im Monat von 18 bis 21 Uhr darum, unsere Mut-Muskel durch Übungen, Austausch und kleinere Inputs zu trainieren und sich eine Fülle an individuellen Handlungsstrategien für Situationen zuzulegen, in denen wir ihn brauchen. Die Termine und Themen:

Mi, 17.11. Kennenlernen, praktischer Einstieg, Austausch, Methoden Ausprobieren
Welche Erfahrungen habt ihr bereits gemacht? Wo hättet ihr gern anders gehandelt?

Mi, 15.12. Eingreifen & im richtigen Moment Stop Sagen
Was brauchen wir, um einzugreifen? Was genau hindert uns eigentlich?

Mi, 19.01. Innehalten & Bewusst Entscheiden
Wie kommen wir aus dem flight-freeze-fight-Modus raus?

Mi, 16.02. Solidarisch Handeln. Der schmale Grat zwischen Unterstützen und Bevormunden
Wie können wir für jemanden einstehen, ohne der Person die Handlungsmacht zu nehmen?

Mi, 16.03. Abseits der Konfrontation: Empathie und Irritation
Wie kann Auseinandersetzung aussehen, die ohne „Ich bin die*der  Gute, du bist der*die Böse“ auskommt? Und was muss dafür erfüllt sein?

Mi, 20.04. Raum Einnehmen & Raum Überlassen
Wie verhalte ich mich in Situationen, in denen eine Person das Gespräch / den Raum dominiert?

Mi, 18.05. Argumentationstraining gegen Stammtischparolen und anderen Bullshit
Wie gehe ich mit diskriminierenden Sprüchen, Fake-Behauptungen und Bullshit um?

Mi, 15.06. Euer Wunsch-Thema!
Was fehlt euch noch? Was wollt ihr gern vertiefen? Wie wollt ihr die Reihe abschließen?

Angelegt ist die Workshopreihe als Fortbildung inklusive Möglichkeiten zur konkreten Anwendung im Alltag zwischen den Veranstaltungen und der gemeinsamen Reflexion. Die einzelnen Veranstaltungen sind – sofern noch Plätze frei sind – jedoch auch einzeln besuchbar. Es gelten die jeweils aktuellen Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Eine vorherige Anmeldung ist in jedem Fall unbedingt erforderlich.

 

_ Wer kann teilnehmen? Im Prinzip alle Interessierten. Der Workshop spricht euch in erster Linie als Bystander*innen (also als dritte Parteien) in Situationen von Gewalt, Grenzüberschreitungen und Diskriminierung an. Das ist je nach Situation und Kontext ganz unterschiedlich. Solltet ihr unklar sein, ob dieses Training etwas für euch ist, sprecht uns gern an unter danny.friedrich@bahnhof-langendreer.de

_ Eure Teamer*innen: Danny Friedrich (durchgehend) & Karina Lange (Nov, Dez, Mär, Apr, Mai)

_ Jeden dritten Mittwoch im Monat von 18 bis 21 Uhr – von November 2021 bis Juni 2022

_ Die Workshops sind kostenfrei. Wir stellen euch Snacks und Getränke auf Spendenbasis zur Verfügung.

_ Eure Anmeldung (für die ganze Reihe oder für einzelne Veranstaltungen) ist spätestens eine Woche vor Beginn zwingend erforderlich.

_ Es gelten die aktuellen Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie (Stand Dezember 2021: Kommt bitte geimpft oder genesen inklusive Nachweis).

 

_ Das Mutmuskel-Training ist Teil des Projekts act now! – der jungen Werkstatt für Theater, Spoken Word Kunst und Performance im Bahnhof Langendreer. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.

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  • Wallbaumweg 108
  • 44894 Bochum
  • Tel 0234 / 687 16 10
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