Am 05.11. entscheidet sich die USA zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Wenn wir aus den
vergangenen Wahlen etwas gelernt haben, dann ist es, dass der Wahlausgang trotz aller Umfragen
und Prognosen auch im Wahlkampf-Endspurt ungewiss bleiben kann. Im Ringen um noch
unentschlossene Wählergruppen ist die sogenannte „Christian Right“ eine der lautesten und
einflussreichsten Befürworter Trumps. Christliche Metaphern, die Bezugnahme auf Gott und den
persönlichen Glauben sind in der US-amerikanischen Politik und Gesellschaft kein unbekanntes Motiv.
Dennoch wird Religion im Kontext der „Christian Right“ auf besondere Weise instrumentalisiert –
zwischen Trump-Bibeln, Lobbyismus, Grassroots-Wahlmobilisierung und „God made Trump“-
Kampagnen.

Die christliche Rechte, christlicher Nationalismus, evangelikaler Fundamentalismus – in der
Berichterstattung werden diese Begriffe oft fast synonym benutzt. Doch wer verbirgt sich tatsächlich
dahinter? Woher kommt der Einfluss einer Wählergruppe, die sich zwischen der Rückbesinnung auf
„christlich-konservative“ Werte, der Ablehnung von Frauenrechten, Evolutionstheorie und
Gleichberechtigung auf einem Spektrum von konservativ bis gewaltbereit radikal bewegt? Und wie
kann es sein, dass gerade Donald Trump im Kontext einer mit christlichen Metaphern überladenen
Präsidentschaftskampagne als eine Art Messias inszeniert wird? Handelt es sich hierbei um ein
„amerikanisches Phänomen“? Wie sind ähnliche rechtskonservativ-christliche politische Strömungen
in Deutschland im Vergleich einzuordnen? Lassen sich hier überhaupt Parallelen ziehen?

Im Gespräch mit Dr. Maren Freudenberg und Dr. Martin Radermacher, die am CERES – Centrum für
Religionswissenschaftliche Studien an der Ruhr-Universität Bochum unter anderem zum US-
amerikanischen Christentum forschen, wollen wir diesen Fragen nachgehen.

Veranstaltet von CERES an der RUB und Bahnhof Langendreer.