Vortrag & Diskussion 

Grüner Wasserstoff aus Namibia

ein neues Kapitel deutscher Kolonialgeschichte?

17:00 Uhr Einlass 16:00 Uhr im Kino.Café
Bahnhof Langendreer Raum 6

Eintritt frei

 

Speakers Tour von Attac mit Aktiven aus Namibia macht Halt in Bochum.

In Namibia begingen deutsche „Schutztruppen“ den 1. Völkermord des 20. Jahrhunderts. Bis heute entzieht sich die Bundesregierung der Verantwortung für diesen Genozid und ein „Versöhnungsabkommen“ scheiterte bisher daran, dass die Betroffenen nicht mit am Verhandlungstisch sitzen durften.

Nun ist Namibia im Zuge der grünen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und der EU in anderer Weise in den Fokus geraten, denn dort herrschen ideale Bedingungen zur Erzeugung regenerativer Energien, die für eine Energiewende in Europa gebraucht werden. Seitdem gibt es dort vielfältige Aktivitäten der Bundesregierung, die unserer Meinung nach neokoloniale Züge tragen. So hat ein „namibisches“ Unternehmen „Hyphen“, an dem das deutsche Unternehmen „Enertrag“ gemeinsam mit einem britischen Partner die Mehrheitsbeteiligung hält, den Zuschlag für ein Mammutprojekt bekommen.

Am 5. Oktober werden zwei Aktivisten aus Namibia auf ihrer Tour durch mehrere Städte bei uns Halt machen - Paul Thomas (Mitglied der Nama Traditional Leaders Association) und Tjipura Unaune Tjipura von der Organisation ESJT (Economic Social Justice Trust) - und mit uns über ihre Sorgen und Kritiken an dem Projekt diskutieren.

Unter anderem soll der Hafen von Lüderitz vor der Haifischinsel („Shark Island“) massiv ausgebaut werden. An dieser Stelle errichteten Truppen während der deutschen Kolonialherrschaft das erste Konzentrationslager, in dem sie Schätzungen zufolge bis zu 4.000 Menschen der Volksgruppen Nama und Ovaherero auf brutale Weise ermordeten. Heute ist dort ein Gedenkort, der durch die Ausbaupläne direkt bedroht ist.

Sehr kritisch wird auch gesehen, dass die Bevölkerung an Verhandlungen und Entscheidungen über das Projekt und dessen Umsetzung in keiner Weise beteiligt wurde. Alles geschieht unter größter Geheimhaltung und ohne eine Risikoanalyse. Bedenken hinsichtlich weitreichender Umweltauswirkungen werden ignoriert.

Die Speakers Tour wird im Rahmen der bundesweiten Attac-Kampagne „RohstoffEnergieHunger“ organisiert. Kooperationspartner sind medico international, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, Powershift und die Werkstatt Ökonomie.


Weitere Informationen zur Speakers Tour: https://www.attac.de/kampagnen/rohstoffenergiehunger-stoppen/namibia

Für Rückfragen: Törk Hansen, Attac-Aktionsgruppe H2-Namibia, 01784475124, toerk.hansen@posteo.de

 

Fotos: attac

 

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